Mit dem LpA-Reichweitensieger Kinder- und Jugendarzt steht der in der letzten LA-MED als „Kinderarzt“ ausgewiesene Titel nach wie vor auf dem obersten Rang. Lässt man das Deutsche Ärzteblatt als fachübergreifendes Standesblatt der Mediziner außen vor, ergibt sich ein klarer Vorsprung des Ersten auf den folgenden Titel päd. Päd legte in den letzten drei Jahren um 14,8 Prozentpunkte zu und ist damit nach der Monatsschrift Kinderheilkunde (+15,4 %-Punkte seit 1998) der erfolgreichste Aufsteiger. Schwere Zeiten dagegen erlebt Pädiatrie Hautnah. Der Münchener Titel hat als eines der ehemals stärksten Medien bei den Pädiatern (1998 immerhin LpA-Platz 2 mit 77,9%) heuer 22 %-Punkte eingebüßt. Der ohnehin kleine Pool von Kliniker-Fachtiteln ist in der aktuellen Facharzt-LA-MED auf fünf Medien zusammengeschrumpft. Angesichts extrem niedriger LpA-Werte (außer DÄB) darf man davon ausgehen, dass sich die Kliniker entweder weniger aufs Lesen konzentrieren oder aber ihre Informationen aus Fachaufsatz-Publikationen holen. Relativ niedrige Werte in der Leser-Blatt-Bindung könnten als Anzeichen für diese Vermutung gewertet werden, beachtet werden muss hier allerdings, dass unter dem Begriff „Kliniker“ auch Krankenhaus-Apotheker oder Verwaltungschefs subsumiert werden. Von diesen Titeln ist der Reichweitenführer der 3-wöchentlich erscheinende Marburger Bund der Spitzenreiter. Einbußen musste zielgruppenübergreifend die Hospital Tribune hinnehmen. Die ehemalige Medical Tribune Klinik-Ausgabe hat gerade noch die Hälfte der einstigen LpA-Reichweite. Mitverantwortlich kann die Titelumstellung gewesen sein. So oder so ist man jedoch in der Klinik präsent und kann die Gesamtmarke Tribune auch hier etablieren — und laut Verlagsleitung ist das das oberste Ziel.
LA-MED 2001 API-Studie
Nachklapp zur LA-MED Befragung der allgemeinmedizinschen Fachmedien (siehe auch: Pharma Relations September 2001): Stammleserverdächtig geben sich hier die überwiegende Mehrzahl der Titel und weisen (mit wenigen Ausnahmen) Zuwächse auf. Hervorzuheben: Große Fortschritte bringen Medical Tribune nach dem Deutschen Ärzteblatt (90,4%;+2,7%) den mittlerweile zweitstärksten Wert (74,8%; +2,8%) und MMW Fortschritte der Medizin den insgesamt höchsten Zuwachs (67,4%; +7,9%, auf den Urban & Vogel-Geschäftsführer Dr. Georg Ralle (s. Interview S. 20/21) besonders stolz ist. Sorgenkinder gibt es auch hier: Die Titel Notfallmedizin und Wirtschaftsmagazin für den Allgemeinarzt brechen im Weitesten Leserkreis um 6,1 beziehungsweise um 5,6% ein. Aufholen konnte „Schlusslicht“ Naturamed (+6,4) auf 36,5%WLK.
Oktober 2001, Nr. 1