Umstrittene Zwischenbilanz

30.03.2005 15:16
Auf einer Veranstaltung im BMGS mit Fachleuten aus dem Gesundheitswesen zog Ministerin Ulla Schmidt eine positive Zwischenbilanz der Gesundheitsreform. Diese sei "Wegweiser für die Zukunft unseres Gesundheitswesens". Die eingeleiteten Strukturreformen entfalteten schrittweise ihre Wirkung und leiteten einen "Kulturwandel im Gesundheitswesen ein - vom Nebeneinander zum Miteinander der verschiedenen Akteure", so Schmidt.

„Und das auf einer gesunden finanziellen Basis - vier Milliarden Euro Überschuss bei den Kassen sind Beleg dafür." Daneben verwies die Ministerin insbesondere auf Fortschritte im Bereich der Integrierten Versorgung, der Hausarztmodelle und der Medizinischen Versorgungszentren. „Unser Gesundheitssystem bleibt bezahlbar, die Qualität in der Versorgung steigt", erklärte Schmitt.

Ganz anders sieht das Dr. Dietmar Buchberger, der Geschäftsführer des Deutschen Generikaverbandes: Trotz der Einsparungen der Krankenkassen könne eine Bewertung der Reformgesetze „nicht positiv" ausfallen. Gerade im Arzneimittelbereich gebe es eine Reihe von Fehlsteuerungen, die verhinderten, dass Sparpotenziale optimal ausgeschöpft würden, und die „die Patienten und die preisbewussten mittelständischen Generikahersteller deutlich benachteiligen", so Buchberger. Völlig unzureichend sei die Aut-idem-Regelung, die zu einer „Rabattschlacht" auf dem Generikamarkt geführt habe. Und die Zuzahlungsregelung des GMG sei für Patienten und GKV-System „sinnlos und kostspielig", der viel beschworene Wettbewerb im unteren Preissegment werde damit „völlig ausgeschaltet".

 

29. März 2005

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