
Falsche Medizin
Mit einer Neidkampagne zur sogenannten Zweiklassenmedizin solle davon abgelenkt werden, dass Wartezeiten für Kassenpatienten vor allem dadurch bedingt seien, dass die Budgets der Ärzte und Krankenhäuser schon längst nicht mehr ausreichten. Viele Ärzte behandelten ihre Patienten in den letzten Tagen und Wochen des Quartals kostenlos oder versuchten, nicht notwendige Behandlungen auf das nächste Quartal zu verlegen. „Diese Unterversorgung ist staatlich verursachte Zweiklassenmedizin, mit vermeintlich privilegierter Medizin für Privatpatienten hat das nichts tun", sagte Hoppe. Mit einem Institut für einheitsmedizinische Vergütung, wie es das Bundesgesundheitsministerium angekündigt habe, werde der Weg beschritten „in die sozialromantische Einebnung einer defizitären Staatsmedizin". Die Stationen dorthin seien: Wartelisten, Einschränkungen der Wahlfreiheiten, Checklistenmedizin und ein grauer Markt für medizinische Leistungen.
12. Januar 2006