Ärzte nehmen Praxismarketing immer wichtiger

09.01.2009 01:00
Marketingmaßnahmen werden für die Ärzte in Deutschland immer wichtiger. Das geht aus der Studie "Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit 2008" hervor, die von der Gesellschaft für Gesundheitsmarktanalyse im Auftrag der in Hamburg ansässigen Stiftung Gesundheit erstellt wurde. Aktuell sagten 60 Prozent der deutschen Ärzte, Marketingmaßnahmen für ihre Praxen seien "wichtig" bzw. "sehr wichtig", während noch 2007 weniger als die Hälfte (47,4 %) der befragten Ärzte die Bedeutung von Praxismarketing betont hatte.

Doch obwohl eine Mehrheit Marketing mindestens für wichtig hält, hatten 87 Prozent der befragten Ärzte kein Marketing-Budget für 2008 festgelegt. Die Tatsache, dass Marketing positiv beurteilt wird, ist also nicht unbedingt mit einer gezielten Umsetzung gekoppelt. Zugleich, so die Autoren der Studie, müsse die Nichtfestlegung eines Marketingbudgets aber nicht zwangsläufig ein Indiz dafür sein, dass kein Marketing betrieben wird, naheliegend sei jedoch die Vermutung, dass dies weniger planvoll erfolgt.

Das führende Marketinginstrument ist mit Abstand die Internetpräsenz, wozu neben der eigenen Homepage auch Einträge in Onlineverzeichnisse und Gesundheitsportale zählen. Mehr als zwei Drittel der Ärzte nannten sie bei der Frage nach den wichtigsten Marketingmaßnahmen. Auch hier zeigt sich ein großer Unterschied gegenüber dem Vorjahr, als die meisten Ärzte noch dem Praxispersonal die wichtigste Werbewirkung zugesprochen hatten. In der aktuellen Studie fiel dieses Kriterium mit 56,7 Prozent Nennungen deutlich auf Platz 2 zurück. Es folgen das äußere Erscheinungsbild der Praxis (48,8 %), Visitenkarten (42,1 %), eine eigene Praxisbroschüre (25 %) und Anzeigen in Zeitungen (7 %). Dass die Präsenz im Internet von 67,3 Prozent der Befragten als das wichtigste Marketinginstrument gesehen wird, zeigt für den Autoren der Studie klar den „Wandel in der Haltung von Ärzten und Patienten bei der Informationsdarstellung und -beschaffung".

Etwas mehr als die Hälfte der Ärzte verfügt über eine eigene Homepage, 80 Prozent dieser Internetauftritte umfassen mehrere Seiten — „die Zeiten der Internet-Visitenkarten scheinen damit endgültig vorbei", lautet das Fazit der Studie. Allerdings ist der Professionalisierungsgrad des Internetmarketings von Arztpraxen noch sehr niedrig. Fast die Hälfte der Homepages wird vom Arzt selbst gepflegt, nur etwas mehr als ein Fünftel von professionellen Webdesignern. Dennoch rechnen die Studienautoren in diesem Bereich nicht mit einem Innovationsschub, denn mehr als 70 Prozent der Homepage-Inhaber gaben an, mit ihrem Internetauftritt zufrieden zu sein.

Für die Studie wurden 45.000 repräsentativ ausgewählte Ärzte, Zahnärzte und Psychologische Psychotherapeuten befragt, teilgenommen haben 2.667 Ärzte, eine Antwortquote von 5,9 Prozent.

 

9. Januar 2009

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