
Apothekenexklusive Produkte in Drogeriemärkten
So wurde beispielsweise bei WICK VapoRub Erkältungssalbe (50 g) ein Preisabschlag von 21,3 Prozent gegenüber der UVP beobachtet. Bei der 30er Packung Priorin von Bayer lag der Verkaufspreis im Drogeriemarkt 25,3 Prozent unterhalb der Hersteller-Preisempfehlung. Die in Drogeriemärkten zu beobachtenden Preisabschläge mögen Verbraucher erfreuen, für die Hersteller der Produkte und die Positionierung der entsprechenden Marken bringen diese nach Ansicht des IfH mittel- bis langfristig jedoch Probleme mit sich. „Das zeigt ein Blick in andere Branchen", so IfH-Apothekenexperte Dr. Markus Preißner. „Wozu Mehrkanalstrategien und Preiskämpfe führen können, hat man in anderen Branchen gesehen. Seit Kochtöpfe, Porzellan und Bestecke edler Manufakturen auch als Sonderposten in Möbelhäusern angeboten werden, haben die entsprechenden Marken ein Image- und die eingebundenen Fachhändler ein Absatzproblem." Diese Entwicklung drohe nach Preißner ebenso bei bekannten Arzneimittelmarken, wenn diese auch außerhalb der Apotheke angeboten werden. In besonderer Weise gelte dies, wenn die UVP in heterogenen Vertriebskanälen über einen längeren Zeitraum hinweg unterboten würde. „Die Verbraucherpreisempfehlungen der Hersteller werden von den Verbrauchern dann letzen Endes als Mondpreise wahrgenommen. Die Apotheken, die sich an die UVP halten, gelten dann oftmals als überteuert und werden abgestraft", so Preißner.
27. Juli 2010