Hertie-Stiftung fördert nicht-medikamentöse MS-Therapie
"Erstmalig ist uns gelungen, sechs Pharmafirmen zur gemeinsamen Umsetzung eines Projekts zu gewinnen“, freut sich Dr. Eva Koch, Leiterin des MS-Bereichs bei der Hertie-Stiftung. Die beteiligten Partner sind Bayer Vital, Biogen, Novartis Pharma, Roche Pharma, Sanofi-Genzyme und Teva.
„Die Forschung auf dem Gebiet der nicht-medikamentösen Therapie ist so wichtig, weil viele MS-Betroffene das Bedürfnis haben, zusätzlich zur medikamentösen Behandlung aktiv in den Verlauf ihrer Erkrankung einzugreifen“, so Koch. Neben diesem Projekt hat die Stiftung bereits einen Stiftungslehrstuhl für Umwelt- und Lebensstilfaktoren in der MS-Therapie ausgeschrieben, den das Universitätsklinikum Düsseldorf im Laufe dieses Jahres besetzen wird.
Im Fokus dieser Förderung stehen Vorhaben, die sich mit dem Einfluss von nicht-medikamentösen Faktoren auf die Erkrankung Multiple Sklerose oder ganz gezielt mit therapeutischen Effekten auseinandersetzen. Beide Forschungsprojekte werden mit jeweils 100.000 € für eine Laufzeit von zwei Jahren gefördert.
Von insgesamt 20 eingereichten Anträgen wählte die Jury zwei Projekte aus. Beide Vorhaben nutzen die Therapiemethode der transkraniellen Gleichstromstimulation (tDCS), einem nichtinvasiven Verfahren zur Elektrostimulation des Gehirns. Dr. Tino Zähle, Leiter der Sektion Neuropsychologie an der Neurologie des Universitätsklinikums Magdeburg, konzentriert sich dabei auf das Fatigue-Syndrom, während Dr. Carine Nguemeni Yonga von der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg auf die Verbesserung der Gangstabilität und die Reduktion des Sturzrisikos bei MS-Patienten abzielt.