Menschen mit Diabetes – in Deutschland ist das inzwischen etwa jeder achte Erwachsene – sehen sich mit vielen Barrieren bei der medizinisch notwendigen Versorgung konfrontiert. Umfragedaten zeigen, dass Missverständnisse und Stereotype im Zusammenhang mit der Krankheit eine große Belastung für die Menschen mit Diabetes darstellen, was eine weitere Barriere darstellt und sie möglicherweise daran hindert, ihre Gesundheitsversorgung zu meistern.

„Stigmatisierung bei Menschen mit Diabetes ist ein ernstzunehmendes, aber oft unterschätztes Problem. Es betrifft sowohl Menschen mit Typ-1- als auch Typ-2-Diabetes, wenn auch auf unterschiedliche Weise. Das kann psychisch belasten, zum Rückzug führen und das Diabetes-Management erschweren. Aufklärung, Empathie und gesellschaftliche Akzeptanz sind dringend erforderlich“, sagt Dr. Jens Kröger, Facharzt für Innere Medizin und Diabetologie sowie Vorstandsvorsitzender diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe.

Ergebnisse einer von Abbott beauftragten Umfrage unter mehr als 2.600 Menschen mit Diabetes in acht Ländern, darunter auch Deutschland, sowie Ergebnisse biometrischer Tests1 und Daten aus einer lokalen deutschen Umfrage unter 3.000 Menschen mit Diabetes spiegeln die Prävalenz und die Folgen von Diabetes-Stigma wider:

  • 40 % der Menschen mit Diabetes haben aus Scham oder aufgrund von Stigmatisierung einen Arzttermin versäumt oder ausfallen lassen.
  • Fast jeder Vierte hat im Alltag bereits Erfahrungen mit Stigmatisierung gemacht.
  • 40 % der Menschen haben bereits negative Kommentare über Diabetes in den sozialen Medien erlebt.
  • Fast 40 % der Menschen zeigen eine erhöhte physiologische Reaktion auf vorurteilsbehaftete Aussagen, wie z. B. eine erhöhte Herzfrequenz und übermäßiges Schwitzen.

Zusätzliche biometrische Tests ergaben, dass fast 40 % der Personen eine erhöhte körperliche Reaktion auf stigmatisierende Aussagen zeigten, auch wenn sie keine äußeren Anzeichen oder Reaktionen zeigten. Die Frage „Sollten Sie das wirklich essen?“ löste die stärkste biometrische Reaktion aus. Sie führte zu einer erhöhten Herzfrequenz und vermehrtem Schwitzen – ähnlich wie der Stress bei einem Vorstellungsgespräch oder einem ersten Date.

„Diabetes ist eine weit verbreitete chronische Erkrankung, die häufig missverstanden wird, was zu ungerechtfertigten Schuldzuweisungen und Verharmlosung führt“, sagt Wolfgang Troebs, Divisional Vice President DACH für den Geschäftsbereich Diabetes Care von Abbott. „Wissen ist daher ein entscheidender Hebel im Kampf gegen Diabetes-Mythen. Neben der speziellen Website der Kampagne werden unsere Podiumsdiskussionen und Live-Veranstaltungen mit medizinischen und politischen Experten, Prominenten und Mitgliedern der Gesellschaft dazu beitragen, das Bewusstsein zu schärfen.“

Unbedachte, wenn auch oft gut gemeinte Worte können tiefen Schmerz verursachen. „Wir wollen das Bewusstsein in der Gesellschaft schärfen und die Menschen ermutigen, sich in die Lage von Menschen mit Diabetes zu versetzen. Wir glauben, dass wir auf diese Weise gemeinsam wirksam gegen Stigmatisierung vorgehen können“, sagt Wolfgang Troebs. Auch der neue Film Diabetes-Stigma* von Abbott soll zu mehr Empathie anregen und auf eindrucksvolle Weise zeigen, welchen Tribut die Stigmatisierung von Menschen mit Diabetes fordern kann.

Diabetes-Stigma - Above the Bias
Abbotts neue „Diabetes-Stigma“/„Above the Bias“-Initiative soll anderen helfen, die Welt aus der Perspektive eines Menschen mit Diabetes zu sehen. Die Initiative basiert auf den Bemühungen verschiedener Diabetes-Organisationen, Patientenvertretungen und Experten, die sich weiterhin für den Abbau der Stigmatisierung von Diabetes einsetzen4. Abbotts neuer Film soll auch mehr Empathie fördern und zeigt eindrucksvoll, welche Belastung die Stigmatisierung für Menschen mit Diabetes bedeuten kann. Menschen können mehr über Diabetes-Stigma/Above the Bias erfahren und sich den Film auf diabetes-stigma.de oder AboveBias.com ansehen.