Die Aufklärungsarbeit leistet die gemeinnützige Organisation ÄGGF (Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e.V.), deren Ärzt:innen seit mehr als 70 Jahren bundesweit Wissen rund um Pubertät und Sexualität ins Klassenzimmer bringen. Ihr wirtschaftlicher Träger, die GaBe GmbH, hat aufgrund des wachsenden Bedarfs nun die Initiative Gesunde Bildung ins Leben gerufen, um einen Ausbau des Angebots zu ermöglichen. „Ziel ist es, bundesweit noch mehr Schulen erreichen zu können, um die Gesundheitskompetenz von Kindern und Jugendlichen ab der 4. Klasse bis zur Berufsschule zu steigern“, erklärt GaBe-Geschäftsführerin Thekla Schult.

Am 10. Juni stellte sich die Initiative im Estrel Berlin offiziell vor. Was junge Menschen heute tatsächlich über ihren Körper, Sexualität und Gesundheit wissen und dass auf die Fragen der Jugendlichen oft verlässliche Antworten fehlen, darüber berichteten die ÄGGF-Vorständinnen Andrea Mais, Dr. med. Anne Högemann und Dr. med. Karen Reinecke. Die anschließende Panelrunde mit Prof. Dr. med. Kai Kolpatzik (Chief Scientific Officer und Mitglied der Geschäftsleitung Wort & Bild Verlag), Katharina Winkler (OurGenerationZ) und Andrea Mais (ÄGGF-Vorsitzende) diskutierte, wie Schulen, Familien, Gesellschaft und das Gesundheitssystem gemeinsam Verantwortung für eine starke junge Generation übernehmen können.

„Wenn Jugendliche wichtiges Gesundheitswissen fehlt, hat das Folgen – für sie persönlich und für unsere Gesellschaft“, resümiert Angela Hemme, Geschäftsführerin der ÄGGF. „Lückenhafte Vorsorge, unsichere Verhütung, sexuell übertragbare Infektionen, aber auch Stigmata und fehlende Selbstakzeptanz entstehen dort, wo echte Aufklärung fehlt.”

Gesundheitsbildung vor Ort, die wirkt – und prominente Unterstützung erhält

Rund 120 Ärzt:innen der ÄGGF schaffen jährlich für mehr als 90.000 Schüler:innen einen sicheren Raum für Fragen und ehrliche Gespräche. Die Infostunden sind geschlechts-, kultur- und alterssensibel gestaltet, finden ohne Lehrkraft statt und stärken die Eigenverantwortung junger Menschen. Die Nachfrage der Schulen steigt stetig. Um allen Schulen den Zugang zu ermöglichen, werden die ärztlichen Infostunden kostenfrei angeboten. Die Initiative Gesunde Bildung will diese wichtige Aufklärungsarbeit ausbauen und finanzieren – und ist dabei neben den Förderprojekten zunehmend auf starke Partner aus der Wirtschaft angewiesen.

Die Initiative wird von Christina Obergföll, Speerwurf-Weltmeisterin und Gesundheitsbotschafterin der BARMER, unterstützt: „Die Ärzt:innen der ÄGGF bringen Wissen ins Klassenzimmer,
schaffen Vertrauen und machen Jugendliche stark. Deshalb unterstütze ich die Initiative Gesunde Bildung, von Anfang an und mit voller Überzeugung. Denn Aufklärung darf kein Glücksfall sein“, sagt die zweifache Mutter.

Kooperationsmodell ermöglicht Partnerschaften für verschiedene Budgets

Die Initiative Gesunde Bildung soll zur gesundheitlichen Chancengleichheit beitragen und Heranwachsende zu gesundheitsbewusstem Handeln befähigen, unabhängig von sozialer Herkunft oder kulturellen Einflüssen. Ob Unternehmen, Vereine, Institutionen, Kommunen oder Einzelpersonen – alle können sich als Kooperationspartner in verschiedenen Modellen engagieren. „Sie investieren damit direkt in die Gesundheitskompetenz der nächsten Generation“, sagt Thekla Schult, die auf zahlreiche Kooperationspartner hofft.