„Der Begriff steht symbolisch für eine Reiseklasse, die 1,3 Milliarden Menschen mit Behinderungen [III] ,buchen‘ – ob sie es wollen oder nicht. Ihre Reisen werden unnötig erschwert: durch verlorene oder beschädigte Rollstühle an Flughäfen, unzugängliche Verkehrsmittel und Unterkünfte – und auch durch die Unsicherheit und Unwissenheit von Mitarbeitenden und Mitreisenden, die oft nicht wissen, wie sie angemessen helfen oder reagieren sollen“, erklärt Martin Böhm, Chief Experience Officer bei Ottobock. „Mit ‚Invisible Class‘ erzählen wir die Geschichte von der medienstarken ‚Unofficial Discipline‘ weiter: Indem wir unsere globale Reichweite nutzen und eine Plattform schaffen für einen gesellschaftlichen Dialog, regen wir zu einem Umdenken an gegenüber struktureller Barrieren.“

Reale Geschichten als Weckruf

Während der Urlaubs- und Ferienzeit führt Ottobock, gemeinsam mit der Kreativagentur PRESENCE, die „Invisible Class“ ein. Allein in Berlin machen 84 Werbebildschirme von WallDecaux an Bahnhöfen und mehr als 4.000 stadtweit verteilte Poster auf die Kampagne aufmerksam. Motive mit Slogans wie „From: Wanderlust – To: Wanderlost“ oder „From: All inclusive – To: You’re excluded” und einem QR-Code laden dazu ein, mehr über die Invisible Class zu erfahren.

Online läuft die Kampagne in über 15 Ländern auf Google, Instagram, Facebook und TikTok. 50 globale Ottobock-Markenbotschafter:innen und Influencer:innen teilen unter #InvisibleClass ihre persönlichen Erfahrungen zu Herausforderungen, geben Reisetipps und laden in den sozialen Kanälen zum Austausch ein. Die Inhalte stellt Ottobock gesammelt auf der Website ottobock.com/de-de/invisible-class bereit, mit einem besonderen Highlight: eine von Anwender:innen kuratierte Google-Maps-Liste mit barrierefreien Zugängen zu Sehenswürdigkeiten, Unterkünften und Dienstleistungen. Sie bietet anderen Betroffenen einen echten Mehrwert, um ihre Reisen in Zukunft besser planen zu können.

Die Stimmen hinter der Kampagne

Martin Böhm sagt: „Mit Invisible Class wollen wir aufzeigen, dass Mobilität sehr unterschiedlich erlebt wird – und wie wichtig es ist, Barrieren zu erkennen, um sie gezielt abzubauen. Indem wir mit unseren Anwenderinnen und Anwendern weltweit und zeitgleich Aufmerksamkeit erzeugen, regen wir gemeinsam zu einer Veränderung für eine barrierefreie Zukunft an.“

Drei dieser Stimmen stehen im Mittelpunkt des Kampagnenfilms von Invisible Class:

  • Ayleen Walter (Deutschland) ist durch eine chronische Wirbelsäulenerkrankung an beiden Beinen querschnittsgelähmt. Als Model und Speakerin setzt sie sich für mehr Sichtbarkeit und das Empowerment von Menschen mit Behinderung ein. „Früher war Reisen für mich oft spontan – einfach losfahren, vor Ort entscheiden, wohin es geht. Heute bedeutet es für mich minutiöse Planung. Aber es ist nicht unmöglich: mit viel Vorbereitung, eine Portion Mut und das Vertrauen darauf, dass man immer irgendeine Lösung finden wird.“ (Instagram 22k Follower)
  • Davide Morana (Italien) ist ein Para-Leichtathlet und u. a. italienischer Meister 2022 im 100 Meter und 200 Meter Sprint. Ihm mussten aufgrund einer Meningitis-Erkrankung mit 24 Jahren beide Beine und Arme amputiert werden. „Mit einer Prothese durch die Flughafenkontrolle zu gehen, kann sich schnell wie ein Sicherheitsrisiko fühlen und nicht wie ein Reisender. Man gewöhnt sich zwar an die zusätzlichen Kontrollen, aber es fühlt sich weiterhin unangenehm an, angestarrt oder ausgesondert zu werden.“ (Instagram 422k Follower)
  • Zainab Al-Eqabi (Vereinigte Arabische Emirate) verlor mit sieben Jahren ihr linkes Bein durch die Detonation einer Bombe. Heute engagiert sie sich für die Rechte von Menschen mit Behinderungen – als Fernsehmoderatorin, Influencerin und Model. „Das erste Mal, dass ich an einer Sicherheitskontrolle gezwungen wurde, meine Prothese abzunehmen, habe ich sehr geweint. Meine Prothese ist mein Bein. Ein Teil von mir. Ich hatte das Gefühl, mir würde etwas Wertvolles von meinem Körper abgenommen und dann vor allen anderen Passagieren durch den Scanner geschoben werden.“ (Instagram 1,7 Mio. Follower)

Weitere Informationen:
Kampagnen-Website (DE)
Kampagnen-Video YouTube

Quellen:
I. 2025 Portrait of European Travellers with Mobility & Accessibility Needs
II. 2022 Portrait of Travelers with Disabilities: Mobility & Accessibility
III. Disability (who.int)