■ Herausforderungen
In der Gynäkologie gibt es einen sehr hohen Sprech- und Beratungsbedarf, was im eng getakteten Alltag nur schwer zu bewältigen ist: Von der ersten Periode zu Wechseljahresbeschwerden, Verhütung und Schwangerschaftsvorsorge, Menstruationsstörungen und Endometriose, Infertilität und Kinderwunsch, Krebsvor- und -nachsorge – und das ist nur ein Teil der Themen.
Diese vielfältige Arbeit erfordert nicht nur ein hohes Maß an medizinischer Expertise, sondern auch Kommunikationsfähigkeit und Empathie im Umgang mit Patientinnen jeden Alters. Von der jungen Frau bis zur älteren Dame müssen Ärztinnen und Ärzte in der Gynäkologie den heterogenen Bedürfnissen und oft schwierigen Lebenssituationen ihrer Patientinnen gerecht werden.
Hinzu kommen Bürokratie und Management: Im coliquio-Forum wird sich gern Hilfe im Kollegenkreis geholt, wenn es um Aspekte der Unternehmensführung oder den Umgang mit besonderen Fällen geht.
■ Informationsverhalten
Gynäkologinnen und Gynäkologen bevorzugen Studienzusammmenfassungen und Kongressberichte. Dabei schätzen sie Textbeiträge (76 %) und Schaubilder/Informationsgrafiken (69 %), die es ihnen ermöglichen, Inhalte schnell und gezielt zu erfassen. Praxisorientierung (95 %), Indikationsfokus (87 %) und Patientenfokus (81 %) werden als wichtig bewertet. (coliquio Facharztreport 2024).
Die Mediennutzung findet bei dieser Fachgruppe mehrheitlich digital statt (58 %). Stark bevorzugt werden Online-Fortbildungen (91 %), gefolgt von Newslettern (76 %) und Ärztecommunities (71 %), die es ihnen ermöglichen, flexibel auf dem neusten Stand zu bleiben. In der analogen Welt nutzen Gynäkologinnen und Gynäkologen gern Fachzeitschriften (94 %) und den persönlichen Austausch mit Kolleginnen und Kollegen (82 %) als Möglichkeit der Informationsbeschaffung (ARI-Studie 2024).
Gynäkologinnen und Gynäkologen verlagern Weiterbildung oft in ihre Freizeit und sind am liebsten digital unterwegs. Natürlich sind fachspezifische Themen für sie von Interesse, aber auch Forschung und Entwicklung sowie Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) finden Anklang. Relevant sind Praxisnähe und direkte Anwendbarkeit der Inhalte (56 %). In Bezug auf Kongresse sollte es hybrid sein: Digitale Elemente ermöglichen eine flexible Teilnahme, Elemente in Präsenz fördern das Networking.
Insgesamt zeigt sich: Der Gynäkologie liegt das Wohl und die Lebensqualität der Patientinnen ganz besonders am Herzen, weshalb sie gern in den Dialog geht und digital rege nach bestmöglichen Behandlungsoptionen sucht.
Friederike Springmann ist seit 2024 als Insights Mangerin für coliquio tätig und unterstützt Pharmaunternehmen dabei, ein tieferes Verständnis für medizinische Zielgruppen zu entwickeln, besonders im Bereich Gynäkologie.
Benjamin Efinger ist seit 2018 bei coliquio und fördert als erfahrener Senior Research Manager den nachhaltigen Wissenstransfer zwischen Ärzteschaft und Industrie – durch gezielte Branchenumfragen und Kommunikationsformate.