Sie sei die am häufigsten installierte Neurodermitis-App Europas, teilt Nia Health mit. Mittlerweile zählt sie weit über 60.000 Nutzer:innen. "Wir sehen in Digital Therapeutics eine wichtige Ergänzung, um die Gesundheitsversorgung zu verbessern. Sie ermöglichen sowohl eine bessere Therapiebegleitung als auch eine Weiterentwicklung bestehender Behandlungsformen”, betont Thorsten Mintel, Director Strategic Innovation bei Pfizer Deutschland.

“Wir haben unsere App in enger Zusammenarbeit mit der Universitätsmedizin Charité entwickelt und entwickeln sie im Rahmen klinischer Studien ständig weiter. Für uns ist die Partnerschaft mit Pfizer ein wichtiges Element, um noch mehr Patient:innen zu erreichen und die Behandlung mit Neurodermitis zu verbessern”, betont Tobias Seidl, Mit-Gründer von Nia Health.

Pfizer unterstützt das Startup, um die digitale Therapie-Begleitung auch bei Ärzt:innen bekannter zu machen. Das Unternehmen erhält mittels Nia Health wertvolle Einblicke, wie sich Therapien anpassen oder weiter verbessern lassen. Über die App können Betroffene ihren Hautzustand dokumentieren und mögliche Muster im Krankheitsverlauf leichter identifizieren. In anonymisierter Form, die keine Rückschlüsse auf einzelne Patient:innen erlaubt, bekommt Pfizer auf diese Weise Erkenntnisse aus dem Alltag der Behandlung, die bisher nur sehr aufwendig oder gar nicht zugänglich sind. Hiermit lässt sich beispielsweise ermitteln:

  • Wie viele Betroffene leiden unter starkem Juckreiz oder schweren Schlafproblemen?
  • Welche Hautstellen sind am stärksten von Ekzemen betroffen?
  • In welchem Umfang werden Basistherapieprodukte (Cremes) angewendet, wie häufig kommen innovative Systemtherapien zum Einsatz? Und wie wirken sie sich
    auf das Therapieergebnis aus?

Die von den Patient:innen eingegebenen Informationen werden via medizinisch validierter Scores, zum Beispiel PO-SCORAD und DLQI (Dermatology Life Quality Index), erhoben. Aufgrund der Objektivierbarkeit des Krankheitsverlaufs durch diese quantifizierten Metriken sind diese für medizinische Rückschlüsse geeignet. Darüber hinaus bietet Nia Health mit der Sorea-App eine weitere digitale medizinische Lösung an, um Hautleiden und -veränderungen sowohl für Menschen mit Psoriasis als auch für Ärzt:innen zu klassifizieren und zu identifizieren.

In Entwicklung befindet sich zudem ein KI-Modell in Zusammenarbeit mit der Charité und finanziert von der EU. Das Ziel ist, von App-Nutzer:innen aufgenommene Bilder zu
analysieren, um von Ekzemen betroffene Hautbereiche automatisch zu identifizieren und den Schweregrad verschiedener Symptome zu erkennen (zum Beispiel Rötung und Trockenheit). Durch regelmäßige Bildauswertungen können Veränderungen über Zeit abgeleitet werden.