■ Warum Einzelmaßnahmen oft zu kurz greifen
Im digitalen Umfeld ist Sichtbarkeit schnell erzielt – doch was bleibt davon wirklich hängen? Inhalte müssen nicht nur gesehen, sondern verstanden, erinnert und im ärztlichen Alltag berücksichtigt werden. Das gelingt nicht durch einzelne Kontaktpunkte, sondern durch eine geplante Journey mit klaren Zielen, passenden Formaten und einer konsistenten User Experience. Eine strategische Journey-Planung verbindet alle relevanten Berührungspunkte zu einem Gesamtbild, das messbar ist. Dabei unterscheidet man zwischen einem Journey-Framework als strategischer Grundstruktur und der individuellen Physician Journey, die jede Ärztin oder jeder Arzt tatsächlich durchläuft.
■ Journey-Framework als strategische Basis
Das Framework beschreibt typische Wirkungsstufen, die bei fast allen Zielgruppen relevant sind. Es ist die Landkarte, auf der individuelle Journeys geplant werden.
■ Von der Struktur zur individuellen Journey
Während das Framework die strategische Orientierung bietet, ist die tatsächliche Physician Journey höchst individuell. Wichtig dabei: Ein Kommunikationsweg muss nicht stringent verlaufen. Ärzt:innen durchlaufen die Wissensaufnahme oft in „Knowledge Adoption Phasen“ – sie können zwischen Stufen springen, Phasen überspringen oder zurückkehren.
Das bedeutet: Nicht jede Ärztin startet bei „Awareness“ und geht dann linear zu „Wissensvermittlung“ und „Verankerung“ über. Vielmehr entstehen non-lineare Verläufe, in denen einzelne Touchpoints in unterschiedlicher Reihenfolge oder Intensität wirken.
Kurz gesagt: Das Framework ist der Bauplan – die Knowledge Adoption Phasen sind die Entwicklungsstufen im Kopf der Zielgruppe, und die individuelle Journey ist der tatsächliche, oft non-lineare Weg dorthin.
■ Qualität statt Quantität bei den Touchpoints
In der Praxis zeigt sich: Nicht jeder Kontakt ist gleichwertig. Während einfache Views oder Klicks kaum Rückschlüsse auf Wirksamkeit erlauben, bieten qualitätsgesicherte Formate deutlich mehr Substanz. Ein valider Touchpoint bedeutet: Die richtige Zielgruppe, aktive Auseinandersetzung mit dem Inhalt, nachvollziehbares Verhalten.
Gerade im Rahmen einer strategischen Journey ist diese Qualität entscheidend – denn nur wenn der Erstkontakt belastbar ist, können Folgemaßnahmen wie Wissensverankerung oder Wirkungsmessung überhaupt sinnvoll greifen.
Beispiel: Bei sogenannten „Guaranteed Visits“ von coliquio handelt es sich um verifizierte Arztkontakte, bei denen nachweislich ein medizinischer Inhalt rezipiert wurde. Diese bieten eine belastbare Grundlage für weiterführende Kommunikationsmaßnahmen.
■ Kontinuierlich aus der Journey lernen
Sichtbarkeit ist nur der erste Schritt – entscheidend ist die Wirkung. Jeder Touchpoint in einer Physician Journey liefert wertvolle Erkenntnisse darüber, welche Botschaften ankommen, welche Inhalte Interaktion fördern und wo noch Informationsbedarf besteht. Werden diese Insights konsequent genutzt, lassen sich Inhalte und Maßnahmen fortlaufend optimieren. So entsteht eine Journey, die nicht nur auf einem klaren Framework basiert, sondern jede Ärztin und jeden Arzt individuell begleitet – wirkungsstark, messbar und stetig lernend.
Katharina Radunz, Vice President Product & Marketing DACH, ist seit 2021 bei coliquio tätig und verantwortet die Produktentwicklung, Marketingstrategie und ärztliche Community. Mit über 15 Jahren Erfahrung im digitalen Produktmanagement treibt sie die Umsetzung neuer Technologien und Trends in der Healthcare-Kommunikation voran.
E-Mail: pharma@coliquio.de