Je effektiver die PR-Schaffenden die Journalisten unterstützen, desto häufiger dürften ihre Sprecher und Unternehmen in den Medien vertreten sein. Dabei kann man leicht in der Masse untergehen: 62,7 Prozent der Journalisten erhalten bis zu 50 Themenvorschläge in der Woche, der Rest mehr. Dabei finden 82 Prozent, dass nur bis zu einem Viertel dieser Themenvorschläge überhaupt relevant für sie oder das Medium sei. Insgesamt benötigt fast die Hälfte der Journalisten (47,5 %) zwischen einer und drei Stunden in der Woche, um die Themenvorschläge zu sichten. Der restlichen Journalisten setzen noch mehr ihrer Wochenarbeitszeit dafür ein. Dabei konnte der Report eines sehr deutlich machen: Die Journalisten wollen Themenvorschläge per E-Mail erhalten (89,1 %).
Bei der hohen Arbeitslast der Journalisten sind es daher nicht die vielen Themenvorschläge, die die Basis für eine gute und langfristige Zusammenarbeit von Journalisten und PR-Schaffenden legen. Journalisten halten PR-Schaffende dann für hilfreich, wenn sie Kontakte zu Experten vermitteln, Hintergrundinformationen, Texte und Bilder liefern.
Pressemitteilungen als Ideen und Impulsgeber
37,3 Prozent der befragten Journalisten halten Pressemitteilungen für am wichtigsten, um Inhalte oder Ideen zu generieren. An zweiter Stelle folgen Gespräche mit Branchenexperten (20,2 %). Damit hat die Pressemitteilung weiter eine große Bedeutung im journalistischen Alltag und Unternehmen sind gut beraten, diese Kommunikationsform zu nutzen, auch weil 22,2 Prozent der Journalisten den Inhalten einer Pressemitteilung größtes Vertrauen entgegenbringen. Auf Platz eins der Inhaltegeber mit dem größten Vertrauensbonus stehen übrigens die wichtigen Nachrichtenagenturen wie dpa, Reuters etc. mit 28,5 Prozent.
Im Einsatz: Multimedia und persönliche Treffen
56,7 Prozent der befragten Journalisten haben drei bis vier verschiedene Arten von Multimedia- oder Datenelementen in ihren Beiträgen eingesetzt. Dabei haben 24,3 Prozent Bilder integriert, 17,1 Prozent Infografiken, 12,2 Prozent Videos und 11,7 Prozent Beiträge aus Social Media. Die statischen Bilder bleiben der Standard – ebenso wie persönliche Treffen: 70,4 Prozent der befragten Journalisten würden lieber persönlich an einer Veranstaltung teilnehmen.
Blick in der Zukunft: die künftigen Generationen von Journalisten
Für die nächste Journalistengeneration wünschen sich die heute aktiven Journalisten, dass sie ihr Handwerk beherrscht und beherzigt. Sie sollen sich von Meinungen und Beeinflussung so unabhängig wie möglich machen, um zu einer lebendigen Demokratie beizutragen. Sie soll sich gegen die KI behaupten, medienübergreifendes Erzählen perfektionieren, unbequeme Fragen stellen, mit Überbeanspruchung gelassener umgehen und unabhängig bleiben. Alles keine leicht umzusetzenden Forderungen, auch weil für die Erfolgsmessung die Leser- und Besucherzahl (61,5 %) höchste Priorität behält.
Kommunikationsprofis sind bei dieser Entwicklung auch gefragt, denn es geht um mehr als Themenvorschläge. Informationen sollten sie so aufbereiten, dass Journalisten diese einfach und schnell sichten können, sich dabei strikt an Fakten halten und den Kontext mitliefern. „Medienarbeit war, ist und bleibt wichtig. Jede Demokratie benötigt eine lebendige, freie und professionelle Medienlandschaft. PR-Schaffende können dazu beitragen“, so Thomas Leitner.