Alternative Heilmethoden sind umstritten

08.11.2005 16:10
Widerspruch erntete eine Untersuchung der Stiftung Warentest. Für das Handbuch "Die andere Medizin" hatte die Stiftung Fachliteratur und Studien zu mehr als 50 Therapieformen aus den verschiedenen Anwendungsgebieten der komplementären Medizin - Naturheilmittel und -verfahren - gesichtet und ausgewertet. Das Ergebnis: Etwa zwei Drittel der untersuchten Verfahren hätten keine nachweisbaren Auswirkungen auf die Gesundheit und seien als Therapie daher nicht oder nur wenig geeignet.

Der BPI-Hauptgeschäftsführer Henning Fahrenkamp warf der Stiftung vor, eine knapp 3000 Jahre alte Heilmedizin zum Placebo zu erklären, „nur weil deren Wirkung wissenschaftlich noch nicht umfassend belegt ist". Hochwertige Arzneimittel pauschal abzuwerten, sei „fahrlässig". Dr. Gustav Dobos, Professor für Naturheilkunde und Integrative Medizin an der Universität Duisburg-Essen, erklärte gegenüber dem Gesundheitsinformationsdienst Gruppe M, dass der Mangel an ausreichenden randomisiert-kontrollierten Studien mit positiven Ergebnissen zu dieser nachteiligen Bewertung geführt habe. Ähnlich wäre die Situation auch in der Chirurgie und der Pädiatrie, die nach den Kriterien der Stiftung Warentest ebenfalls als „nicht geeignet" eingestuft werden müssten, was natürlich „völlig absurd" sei.


2. November 2005

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