Groß ist nicht gleich günstiger

27.06.2006 14:59
Derzeit diskutieren SPD und Union, ob sie mit der Gesundheitsreform auch durchsetzen wollen, dass Krankenkassen eine bestimmte Größe, d.h. eine Mindestzahl von Mitgliedern haben sollten.

Sollte der Gesetzgeber eine solche Entscheidung treffen, hätte dies zur Folge, dass sich zahlreiche kleinere Krankenkassen mit größeren zusammenschließen müssten, um weiter existieren zu können. Ob sich durch solche — rein an der Mitgliederanzahl ausgerichtete — Kassenfusionen tatsächlich niedrigere Verwaltungskosten und damit Kosten im Gesundheitswesen nachhaltig senken lassen, ist nach Ansicht von Dr. Hans Unterhuber, Vorstandsvorsitzender der Siemens-Betriebskrankenkasse, fraglich.
Es fänden sich vielmehr Belege dafür, dass kleinere Krankenkassen im Vergleich zu größeren effizienter arbeiteten. Hinzu komme, dass gerade diese „Schnellboote“ unter den Krankenkassen durch "hohe Flexibilität, Innovationskraft und eine optimale Versorgung ihrer Kunden glänzen".  Eine weitere Verringerung der Krankenkassenanzahl bedeute nach Einschätzung von Unterhuber eine Beschränkung des Wettbewerbs. Und weniger Wettbewerb mache schließlich höhere Kosten für die Versicherten wahrscheinlich.

 

27. Juni 2006

Editorial

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