Unerwünschte Nebenwirkung: Tot!

10.07.2007 11:49
Zheng Xiaoyu , der ehemalige Leiter der staatlichen chinesischen Nahrungs- und Arzneimittelbehörde (State Food and Drug Administration, kurz SFDA) soll umgerechnet rund 600.000 Euro von Pharma-Firmen erhalten haben, damit deren Medikamente zugelassen werden, obwohl von dessen Amt deren Sicherheit nicht überprüft wurde. Anfang Juni wurde der 63jährige nach acht Jahren an der Spitze der Behörde seines Amtes und Hauptes enthoben.

Unter den Mitteln soll sich auch ein Antibiotikum befunden haben, das zum Tod von mindestens zehn Patienten führte. Die selbe Nebenwirkung stellte sich nun auch beim Amtsleiter ein: Er wurde wegen Korruption hingerichtet! Damit macht die chinesische Regierung ihre Ankündigung wahr, strenger gegen die Korruption von Regierungsbeamten vorzugehen. Insgesamt sollen nach Berichten der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua 31 Menschen in die Korruptions-Affäre verwickelt sein. Darunter: Zhengs Frau Liu Naixue, sein Sohn Hairong sowie einige Mitarbeiter von Pharmaunternehmen. Der größte Einzelfall: Ein Pharma-Unternehmen soll den SFDA-Leiter für die Zulassung von insgesamt 277 Medikamenten (darunter hoch profitable Antibiotika) bestochen haben. Die Behörden überprüfen gegenwärtig rund 170.000 Lizenzen, die in der fraglichen Periode (2001-2003) erteilt worden sind. Zhengs Fall ist beleibe nicht der Erste in der jüngsten Geschichte der Pharmaziezulassung in China. Sein Vorgänger, Cao Wenzhuang, steht seit letztem Jahr unter ähnlichem Verdacht. Und Hao Heping, ein ehemaliger Direktor des SFDA-Departments für Medizinprodukte (und einer von Zenghs Sekretären) wurde bereits im November letzten Jahres zu 15 Jahren Haft verurteilt.

 

10. Juli 2007