Konkurrenzkampf unter Ärztebewertungsportalen
„Diese Funktion war so ausgestaltet, dass die Nutzer einfach mit einem Mausklick Punkte für einen Arzt vergeben konnten, ohne vorher klar und verständlich darauf hingewiesen worden zu sein, dass schon durch einen solchen Mausklick eine Bewertung des betreffenden Arztes abgegeben würde", begründet jameda.de sein Vorgehen. DocInsider hatte daraufhin die betreffende Funktion abgeschaltet, will aber auf die damit in der Vergangenheit erzielten Bewertungen nicht verzichten. Damit verschaffe sich der Konkurrent, so die Focus-Tochter jameda.de, durch eine „riesige Zahl von Scheinbewertungen" einen unrechtmäßigen Wettbewerbsvorteil.
Aus Sicht von DocInsider steckt hinter dem gerichtlichen Vorgehen nur ein Ziel: „Der Focus-Verlag versucht auf diesem Wege, unliebsame Konkurrenz aus dem Weg zu räumen", äußerte sich Geschäftsführer Ingo Horvak gegenüber kress.de.
Offensichtlich ist, beide Kontrahenten streiten sich, unabhängig von Bewertungsqualität und Nutzerirreführung, um ihre Marktposition und somit ihre Relevanz für Anzeigenkunden. Visits und Seitenaufrufe sind die entscheidenden Messgrößen des Internetmarketings. Patienten informieren sich vorwiegend auf dem Ärzteportal, das die meisten Bewertungen aufweist. Dementsprechend steigen auf diesem die Zugriffe — und damit natürlich die Attraktivität als Marketingplattform für potenzielle Anzeigenkunden. Doc-Insider bezeichnet sich selbst als „Category Leader" bei Arztbewertungsportalen.
1. März 2009