AOK-Rabattmarkt im Umbruch

21.10.2009 02:00
Die letzten Rabattausschreibungen - insbesondere der AOK - belegen einen Wandel in der Rabattstrategie der Krankenkassen. Bestimmten bislang Portfolioverträge zwischen Krankenkassen und Arzneimittelherstellern den Großteil des so genannten Rabattmarktes, werden diese nun nach und nach durch Rabattverträge abgelöst, die über EU-weite Ausschreibungen zustande kommen und sich auf ausgewählte Wirkstoffe und Wirkstoffgruppen fokussieren. Zumindest kurzfristig führt das bei der AOK zu einem Mengenrückgang bei den rabattierten Arzneimitteln. Zu diesem Ergebnis kommt INSIGHT Health bei der Untersuchung der aktuellen Entwicklung der Rabattsituation bei der AOK.

Noch im Mai 2009 waren 68,2 Prozent aller AOK-Verordnungen im generikafähigen Markt (Generika, Altoriginale und Biosimilars) rabattiert. Mit dem Start der Rabattverträge am 1. Juni 2009 über 63 Wirkstoffe aus der letzten AOK-Ausschreibung ist dieser Anteil zunächst auf 54,4 Prozent zurückgegangen. Dieser Rückgang bedeute allerdings, so die Experten von INSIGHT Health, nicht zwangsläufig eine Verringerung der Einsparpotenziale der AOK. Zum einen seien die Rabattquoten bereits im Juli wieder auf über 57 Prozent gestiegen. Und zum anderen dürfe man davon ausgehen, dass die Rabatthöhen, die über die Ausschreibungen erzielt werden können, in der Regel deutlich über jenen der Portfolioverträge liegen.

Während die Rabattverträge der letzten AOK-Ausschreibung gerade erst gestartet sind, hat die Kasse kürzlich bereits ein neues Vergabeverfahren für 87 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen eröffnet. Wie schon bei der letzten Ausschreibung entspricht jeder Wirkstoff einem Fachlos, für das wiederum fünf Gebietslose gebildet werden. Auf die jetzt ausgeschriebenen Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen entfielen in den letzten zwölf Monaten (August 2008 bis Juli 2009) 49 Mio. Verordnungen, die einem Umsatzvolumen in Höhe von mehr als 750 Mio. Euro nach ApU entsprechen.

 

21. Oktober 2009

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