Im Bereich Gesundheit und Medizin gibt es thematisch eine große Bandbreite und genauso ist auch die Ausrichtung der Podcasts vielfältig. Sie reicht von Publikumspodcasts zu allgemeinen Gesundheitsthemen und bestimmten Indikationen über Mischformen, die sich an Healthcare Professionals wie auch Laien richten, bis hin zu reinen Fachpodcasts. Für den Experten Andreas Gensch bieten letztere „eine hervorragende Möglichkeit, der jeweiligen Zielgruppe relevante Informationen auf unterhaltsame Weise und verhältnismäßig kostengünstig nahezubringen“. Zudem könnten Unternehmen einen echten Mehrwert generieren, indem sie nicht ihre Produkte, sondern unabhängige Experten ins Zentrum einer Diskussion stellen. Die Fachzielgruppe nehme das als nutzenorientierten Service und authentisches Engagement für eine Indikation wahr – wovon dann auch die Unternehmensmarke profitiert.
  
■ Spannende Diskussionen zu innovativer Forschung
Bei einem speziellen Interesse an der Neuroimmunologie setzt beispielsweise der Biogen Neurogenium Podcast „Die Neuro-Immunologische Serie“ an. Zwei Experten – der klinische Neurologe Prof. Stephan Schmidt und der Immunologe Prof. Tobias Bopp – beleuchten verschiedene Aspekte der Multiplen Sklerose (MS). Unterschiedliche Perspektiven zählen dabei, denn Fortschritt könne nur durch gemeinschaftlichen Diskurs erfolgen, ist man bei Biogen überzeugt. Der Podcast will eine Plattform für spannende Diskussionen, wichtige Zusammenhänge und innovative Forschung sein und auf diese Weise andere Expertinnen und Experten inspirieren. In der gerade gestarteten zweiten Staffel diskutieren die Experten aktuelle Entwicklungen in diesem Forschungsfeld. Wichtige Themen der Neuro-Immunologie der MS, wie die Rolle der EBV-Infektion, Fatigue oder Impfungen bei Multipler Sklerose, stehen im Mittelpunkt. 

■ Auf die Bedürfnisse der Nutzer konzentriert
„Unser Ziel ist es, eine medizinische Fortbildung anzubieten, die sich auf die Bedürfnisse der Nutzer konzentriert und interdisziplinär das Wechselspiel zwischen klinischer Neurologie und Immunologie beleuchtet. Wir möchten uns durch die medizinische Fortbildungsmarke ‚Neurogenium‘ als führender Anbieter positionieren“, erklärt Dr. Daniel Lüftenegger, MS Portfolio & MLM Lead bei Biogen Deutschland, der den Podcast von Unternehmensseite verantwortet. Therapien würden nur dann genannt, wenn dies für das Thema oder die Fallbeschreibung erforderlich sei und die Nennung erfolge dann auch ausschließlich über die Bezeichnung der Wirkstoffe, betont Lüftenegger. Auf die Nachfrage, ob ein medizinisch-wissenschaftlicher Podcast auch in irgendeiner Form „unterhaltsam“ sein könne oder sogar sein müsse, erklärt er, fundierte medizinische Fortbildung schließe das überhaupt nicht aus – unter der Prämisse, die behandelten Themen medizinisch und wissenschaftlich korrekt zu beschreiben. „Gleichzeitig sind wir überzeugt, dass die behandelten Themen von Natur aus spannend sind und auch für ein breiteres Publikum unterhaltsam sein können.“ Es gehe darum, aktuelle und für Neurologen relevante Themen „in einem modernen und ansprechenden Format“ zu diskutieren.

Der Erfolg des Podcasts drücke sich vor allem in den Download-Zahlen und Bewertungen auf den jeweiligen Plattformen aus, so Lüftenegger. Wenn sich hieraus Diskussionen, zum Beispiel auch mit Betroffenen und deren Angehörigen ergäben, sei das aber natürlich erfreulich, denn: „Mit dem, was wir anbieten, möchten wir dazu beitragen, dass Menschen mit schweren chronischen Krankheiten selbstbestimmter leben können. 

■ Mehrwert für alle schaffen
Anders als der von Biogen richtet sich der Podcast „Changing tomorrow“ von Astellas Pharma primär an Patientinnen, Patienten und deren Angehörige, aber auch an die behandelnden HCP. Die Klammer, welche die Podcast-Folgen verbindet, ist der Gedanke, die Zukunft im Gesundheitswesen mitzugestalten – und das in all ihren Facetten. Deshalb tauscht sich die Moderatorin Inga Höltmann mit Gesprächspartnern aus den verschiedensten Bereichen über ihre Erfahrungen aus. Sie berichten, was sie täglich motiviert und antreibt, mit welchen Herausforderungen sie sich konfrontiert sehen und wie es gelingt, diese erfolgreich zu meistern. Der Grundgedanke: Niemand kann alleine die Zukunft im Gesundheitswesen verändern. Aber ein Umfeld, in dem man Erfahrungen teilt und voneinander lernt, das bilde die Grundlage, um einen echten Mehrwert für alle zu schaffen – eben „Changing tomorrow“.

Die thematische Bandbreite ist groß: Angefangen bei Anforderungen an Unternehmen und ihre Mitarbeitenden über Forschungsansätze und Erkrankungen bis hin zu Sorgen und Ängsten von Patienten sowie deren Angehörigen – wie bei Krebs- und chronologischen Nierenerkrankungen. „Bei diesen Themen stellen wir Informationen zur Verfügung, die über die medikamentöse Therapie hinaus gehen. Informationen, die für die Betroffenen während der Therapie relevant sind, für die aber die behandelnden Ärzt:innen wenig bis keine Zeit haben“, erklärt Katharina Goldmann, Senior Manager Corporate Communications bei Astellas. Sekundäre Zielgruppe seien daher auch diese behandelnden Healthcare Professionals.

Für Goldmann muss ein Podcast nicht nur informativ, sondern auch unterhaltend sein, und dabei bezieht sie sich sowohl auf ihre Erfahrung als „Produzentin“ wie auch auf ihren persönlichen Eindruck als „fleißige Hörerin“: „Unterhaltung im Sinne von ‚abwechslungsreich‘ muss sein und Unterhaltung im Sinne von ‚amüsant‘ darf sein, sollte jedoch mit Fingerspitzengefühl eingesetzt werden.“ Beispielhaft nennt sie eine Podcast-Folge zum Thema Prostatakrebsvorsorge – hier werde man gut unterhalten, ohne dass der Ton ins Despektierliche abrutsche. „Das Thema erlaubt es, die Charaktere erlauben es. Anders sieht es zum Beispiel bei der Folge über die Onkolotsen aus. Hier werden Geschichten erzählt, die keinen Raum lassen für Unterhaltung im humorvollen Sinne.“ 
Den Erfolg des Podcasts macht man bei Astellas in erster Linie an den Hörerzahlen fest. Außerdem habe man die einzelnen Folgen auch dem Außendienst für die Interaktion mit den Zielärzten zur Verfügung gestellt.

■ Infos charmant verpackt
Das Unternehmen Roche präsentiert sich mit verschiedenen Podcasts – angefangen bei den „ExpertenDialogen“, einem unterhaltsamen Dialog zu Themen aus dem medizinischen Alltag und der klinischen Forschung, über „Nervennahrung“, wo medizinisch-wissenschaftlich über die gesamte Bandbreite der Neuroscience berichtet wird („Medizinisch unterhaltsam auf dem Laufenden bleiben“) bis hin zur „HörBar“. Die „HörBar“ richtet sich an Patienten und Healthcare Professionals, an die eigenen Mitarbeitenden und ihre Angehörigen, aber auch an Schüler, Studenten, Berufseinsteiger und Young Talents. Die „Spezialität des Hauses“ sei dabei, Informationen charmant zu verpacken. Der Podcast betrachtet nicht nur die Roche-Welt in all ihren Facetten, sondern hat sich auch dem Ziel verschrieben, interessante Gesprächspartner und verschiedene Experten zusammenzubringen. Damit sie gemeinsam aktuelle Entwicklungen beleuchten und dabei auch noch spannende Einblicke geben.