Laut Daten des Statistischen Bundesamts mussten 2022 rund 11.500 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 19 Jahren wegen akuten Alkoholmissbrauchs in deutschen Krankenhäusern behandelt werden. Das waren gut ein Prozent weniger als im Vorjahr. Im Vergleich zu 2019, dem letzten Jahr vor Ausbruch der Corona-Pandemie, steht ein Minus von rund 43 Prozent. Mit diesem deutlichen Rückgang verzeichnete das Statistische Bundesamt 2022 den niedrigsten Stand von Klinikbehandlungen aufgrund einer akuten Alkoholvergiftung seit 2001.

„Es ist ein gutes Zeichen, dass immer weniger Jugendliche nach dem Rauschtrinken stationär behandelt werden müssen“, sagt Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit. „Aber jeder junge Mensch mit einer akuten Alkoholvergiftung ist einer zu viel. Noch immer trinken Jugendliche sprichwörtlich, bis die Ärztin oder der Arzt kommt. Deshalb setzen wir weiter auf Aufklärung und führen unsere erfolgreiche Präventionskampagne ‚bunt statt blau‘ auch 2024 fort.“

Kreativität gegen Alkoholmissbrauch

Im Rahmen der Präventionskampagne „bunt statt blau“ gestalten Schülerinnen und Schüler kreative Plakate gegen das Rauschtrinken. Schirmherr ist der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert. Auf Landesebene unterstützen zahlreiche Ministerinnen und Minister den Wettbewerb.

„Weniger ist mehr: Das gilt ganz besonders beim Griff zum Alkohol. Gerade für Jugendliche ist extensives Trinken hochgefährlich und so gar nicht sexy. Erfreulich ist, dass immer weniger junge Menschen bis zum Umfallen trinken. Trotzdem ist das Rauschtrinken vor allem bei 15- bis 19-Jährigen noch immer sehr verbreitet. Das liegt auch am oft verharmlosenden Image von Alkohol in unserer Gesellschaft. Das gehört verändert“, so der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert. „Es ist nicht rational, wie leichtfertig wir mit Alkohol umgehen – weil Alkohol die Gesundheit schädigt, Leben zerstört und beispielsweise etwa jede zehnte Straftat unter Alkoholeinfluss passiert. Das trifft auch und im Besonderen viele Kinder und Jugendliche. Gegen Alkoholmissbrauch leistet die seit Jahren erfolgreiche Präventionskampagne ‚bunt statt blau‘ einen wichtigen Beitrag. Auch 2024 wird sie fortgesetzt. Darum freue ich mich, weiterhin der Schirmherr sein zu dürfen, um die DAK-Gesundheit in ihrem Engagement zu unterstützen.“

15 Jahre „bunt statt blau“

„bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“: Unter diesem Motto sucht die DAK-Gesundheit 2024 bereits im 15. Jahr die besten Plakatideen von Schülerinnen und Schülern zwischen zwölf und 17 Jahren zum Thema Rauschtrinken. Seit 2010 haben bundesweit rund 130.000 Mädchen und Jungen bunte Plakate gegen das Rauschtrinken gestaltet. Die DAK-Gesundheit und der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen laden in diesem Jahr deutschlandweit rund 11.000 Schulen ein, bei „bunt statt blau“ mitzumachen. Neben Schulklassen können auch Teams aus Freundinnen und Freunden sowie Einzelteilnehmerinnen und -teilnehmer ihre Plakate einreichen.

„15 Jahre ‚bunt statt blau‘ sind eine Erfolgsgeschichte“, sagt Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit. „Mit unserem Plakatwettbewerb konnten wir bereits viele Jugendliche für das Thema Alkoholkonsum sensibilisieren.“ Auslöser zum Start von ‚bunt statt blau‘ waren damals mehr als 25.000 Krankenhausbehandlungen von Minderjährigen mit einer Alkoholvergiftung. Inzwischen ist ‚bunt statt blau’ eine der erfolgreichsten Präventionskampagnen in Deutschland. „Auch in Zukunft bleibt Alkoholprävention ohne erhobenen Zeigefinger für uns unverzichtbar, um Kindern und Jugendlichen die Gefahren von Alkoholmissbrauch aufzuzeigen“, so Storm. „Bei ‚bunt statt blau‘ werden junge Künstlerinnen und Künstler selbst zu glaubwürdigen Botschaftern gegen das Rauschtrinken. Das macht diese Präventionskampagne so besonders.“

Preise im Wert von rund 12.000 Euro

Bei dem Plakatwettbewerb warten Geldpreise in Höhe von insgesamt rund 12.000 Euro auf die kreativen Gewinnerinnen und Gewinner. Nach dem Ende der Einreichungsfrist werden in allen 16 Bundesländern die besten Siegerplakate ausgezeichnet. Anschließend wählt die Bundesjury mit DAK-Vorstand Andreas Storm, dem Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert, und dem Leiter des Kieler Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord), Reiner Hanewinkel, aus den 16 besten Landes-Plakaten die Bundessiegerinnen und Bundessieger. Zusätzlich gibt es auch in diesem Jahr auf Landes- und Bundesebene den „Sonderpreis Junge Talente“ für die unteren Altersstufen und bundesweit den Sonderpreis „Instagram“ für die besten Bilder, die mit dem Hashtag #dakgesundheit oder #buntstattblau hochgeladen wurden. Einsendeschluss ist der 31. März 2024.

Umfangreiches Unterrichtsmaterial für Schulen

Teilnehmende Schulen können das Thema Alkohol im Unterricht behandeln und ihre Schülerinnen und Schüler Plakate entwerfen lassen. Das Kieler Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) bietet den Lehrkräften dazu unterstützend umfangreiche Unterrichtsmaterialien und Elterninformation an, die im Rahmen der Präventionskampagne „Aktion Glasklar“ konzipiert wurden.

Nach einer Studie des IFT-Nords erklärt die Mehrheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sie hätten durch „bunt statt blau“ etwas über die Gefahren von Alkohol gelernt. Der Wettbewerb wird vor allem in den Klassen der Mittelstufe angeboten und fällt damit genau in die Phase, in der die meisten Schülerinnen und Schüler das erste Mal Alkohol trinken und probieren. „Entscheidend ist, dass wir genau dann die Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler, nein zu sagen, stärken“, erklärt IFT-Nord-Leiter Professor Reiner Hanewinkel.

Weitere Informationen und die Teilnahmebedingungen gibt es unter: www.dak.de/buntstattblau