■ Wenn Content zu Kontext wird
KI-Modelle arbeiten kontextbasiert: Sie analysieren Inhalte semantisch, erkennen Bezüge, gewichten Quellenreputation und verknüpfen Informationen zu neuen Antworten. Wer in diesem Wissensnetz vorkommen will, muss kontextstark kommunizieren: medizinisch korrekt, evidenzbasiert, fachlich nachvollziehbar, sprachlich präzise.
Die Konsequenz: weniger Floskeln, mehr Substanz. KI-Antworten entstehen häufiger auf Basis von Inhalten, die konkrete Nutzerfragen adressieren – etwa zu Therapieoptionen, Wirkmechanismen oder Patient:innenpfaden – statt bloß Produktbotschaften zu wiederholen.
■ Struktur schlägt Stilblüte
Generative Systeme arbeiten mit Mustern. Je klarer ein Text gegliedert ist, desto leichter wird er erkannt, segmentiert und wiederverwendet. Sprechende Überschriften, Frage-Zwischenüberschriften, prägnante Absätze und Metadaten (z. B. schema.org-Markups, FAQ-Blöcke, medizinische Glossare/Entitäten) helfen, Themen semantisch zu verorten.
Kurz: Maschinenlesbarkeit ergänzt das klassische SEO – und funktioniert nur, wenn die Lesbarkeit für Menschen erhalten bleibt.
■ Vertrauen als Qualitätssignal
Im sensiblen Gesundheitskontext ist Glaubwürdigkeit entscheidend. Antwortsysteme nutzen bevorzugt Inhalte mit starken Reputationssignalen: wissenschaftlich belegte Aussagen, nachvollziehbare Studienverweise (z. B. DOI/Leitlinien), namentlich gekennzeichnete Autor:innen mit Expertise, Aktualität sowie Transparenz (Datum, Version, Interessenkonflikte). Das bekannte E-E-A-T-Prinzip (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness) aus der Google-Welt dient hier als Orientierung: Inhalte mit nachweislicher Expertise werden häufiger herangezogen oder zitiert – in Suchergebnissen und in KI-Antworten.
■ Sichtbarkeit ist kein Zufall
Pharmaunternehmen und Agenturen, die ihre Content-Strategie KI-tauglich ausrichten, sichern sich Vorsprung. Es geht nicht darum, Maschinen zu gefallen, sondern Inhalte so zu gestalten, dass Menschen und Modelle sie gleichermaßen verstehen, prüfen und weiterverarbeiten.
■ Fazit
KI verschiebt die Spielregeln der Kommunikation. Sichtbar bleibt, wer relevant, präzise und glaubwürdig ist. Wer früh versteht, wie Sprachmodelle Wissen kontextualisieren, wird auch künftig gefunden – in Antworten statt nur auf Trefferlisten.

Claudia Wilke ist Director PR, Kai Karges ist Junior Consultant PR bei PINK CARROTS, einer auf Arzneimittel und Medizintechnik spezialisierten Kommunikations-Agentur. Ihr Mindset THINKING HEALTH DIFFERENTLY steht für die Empathie und die Intelligenz, im Gewohnten das Ungewohnte zu sehen und im Bekannten das Neue.
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