Würden mit KI vermehrt werbliche Bilder oder Videos erzeugt, steigert das lediglich bei jedem fünften Konsumenten das Vertrauen in solche Unternehmen bzw. Marken (22 %); bei der Mehrheit hingegen (36 %) sorgt es für das Gegenteil. Noch sensibler sind die Bundesbürger bei Produktrezensionen: Bei 43 Prozent sorgt hier der verstärkte Einsatz von KI für Misstrauen.
Auch bevorzugen deutsche Konsumenten von menschlicher Intelligenz erzeugte Inhalte gegenüber den KI-generierten – zum Beispiel bei B2C-Marketing-Websites (60 %), Spots im TV und Social-Media-Clips auf TikTok oder YouTube (61 %), Online-News/Websites und fotojournalistischen Beiträgen (je 73 %).
Dennoch glaubt eine Mehrheit der Bundesbürger, dass in Zukunft bestimmte Aufgaben in erster Linie von KI erledigt werden – darunter die Entwicklung gezielter Werbebotschaften und das Erstellen von Inhalten für Markenwerbung (je 73 %) sowie das Verfassen von Nachrichtenbeiträgen (63 %).
Einsatz von KI: Begeisterung und Skepsis halten sich die Waage
Fast die Hälfte der Deutschen gibt an, dass es sie nervös macht, wenn Produkte und Dienstleistungen Künstliche Intelligenz (KI) nutzen (46 %); ebenso viele Bundesbürger begeistern sich allerdings dafür (45 %). Transparenz ist den Deutschen dabei überaus wichtig: Vier von fünf Bundesbürgern (79 %) sind der Ansicht, dass die Nutzung von KI offengelegt werden muss.
Zwar vertraut knapp die Hälfte der Bundesbürger in die Fähigkeit von KI, Desinformationskampagnen zu bekämpfen (48 %) – dieser Wert ist allerdings so niedrig wie in keinem anderen Land der Welt (global 66 %). 46 Prozent der Deutschen sind der Ansicht, dass sich durch KI Desinformationen und Fake News im Internet verschlimmern werden. Auch beim Jobmarkt erwarten viele (38 %) eine Verschlechterung der Lage. Bei der Wirtschaft halten sich Optimismus und Pessimismus die Waage (je 28 %), jeder Dritte (32 %) glaubt zudem nicht an eine Veränderung.
40 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass sich persönliche Erledigungen durch den vermehrten Einsatz von KI effizienter gestalten lassen. Beim Unterhaltungsangebot sind es 44 Prozent.
KI ist im Leben und Bewusstsein der Deutschen angekommen
Drei von fünf Deutschen erklären, ein gutes Verständnis von KI zu haben (59 % – global gesehen der fünftletzte Platz); bei einem Drittel der Bundesbürger sieht das explizit anders aus (33 % | global 25 %). Zwei von fünf Befragten meinen zu wissen, in welchen
Produkten und Services KI eingesetzt wird (40 %) – aber noch mehr geben an, sich nicht darüber klar zu sein (47 %).
Zugleich findet die Hälfte der Bundesbürger, dass die Vorteile der KI die Nachteile überwiegen (49 %); das ist ein Plus von 7 Prozentpunkten im Vergleich zu 2023, liegt aber unter dem globalen Durchschnitt von 56 Prozent.
Vier von zehn Bundesbürgern sagen, dass Produkte und Dienstleistungen, die KI nutzen, ihren Alltag in den vergangenen drei bis fünf Jahren bereits stark verändert haben – ebenfalls ein Zuwachs von 7 Prozentpunkten seit 2023. Deutlich mehr Menschen (59 %) glauben, dass sich ihr Leben durch den Einsatz von KI bei Dienstleistungen und Produkten in den kommenden drei bis fünf Jahren noch stark verändern wird.
„Wir sehen jetzt auch in Deutschland einen positiven Einstellungstrend gegenüber dem Einsatz von KI. Trotz aller Nervosität, Vorbehalte und Vertrauensfragen ist die Mehrheit der Menschen realistisch und davon überzeugt, dass unter anderem im Bereich werblicher Kommunikation künstliche Intelligenz vermehrt Einzug halten wird. Außerdem: Je besser KI in den kommenden Monaten noch wird, desto stärker wird die Bereitschaft und auch der Druck werden, diese Produktivitätstechnik auch in der eigenen Wissensarbeit einzusetzen.“, ordnet Dr. Christoph Preuß, CEO von Ipsos Deutschland, die Ergebnisse ein.