Haltung ist gefragt: Kampagne der IKK classic
Das Erfahren von Vorurteilen und Diskriminierung hat für die physische und psychische Gesundheit der Diskriminierten weitreichende Folgen. Sie fühlen sich weniger gesund und leiden häufiger unter Krankheiten als Nicht-Diskriminierte. Hier zeigten die Ergebnisse einen deutlichen Zusammenhang:
- Zusammenbrüche / Burn-out: 3,4x so oft
- Migräne / chronische Kopfschmerzen: 3x so oft
- Angststörungen und Phobien: 2,8x so oft
- Depressionen: 2,5x so oft
- Schlafstörungen: 2,3x so oft
- Magen-Darm-Erkrankungen: 2,3x so oft
Frank Hippler, Vorstandsvorsitzender der IKK classic: „Diskriminierung ist ein großes Problem – ein gesellschaftliches und ein medizinisches. Mit der Studie möchten wir für ein gesundes Zusammenleben sensibilisieren und zur Aufklärung bei diesem wichtigen Thema beitragen. Der respektvolle Austausch sowie ein wertschätzender Umgang mit anderen Menschen und sozialen Gruppen sind wichtige Faktoren, damit aus Vorurteilen erst gar kein diskriminierendes Verhalten entsteht. Unser Ziel ist es, Haltung zu zeigen – gegenüber unseren Versicherten und unseren Mitarbeitenden.“
Vorurteile und Diskriminierung als Alltagsproblem
Die Ergebnisse zeigen, dass mit rund 60 Prozent eine Mehrheit der Menschen in Deutschland von Vorurteilen und Diskriminierung betroffen ist – im Internet oder im direkten Umgang, im Arbeitskontext, in der Schule oder in der Öffentlichkeit. Die meisten Menschen sind sich der Existenz von Vorurteilen bewusst und sogar 74 Prozent der Menschen in Deutschland sind der Meinung, dass jede und jeder bereit sein sollte, über die eigenen Vorurteile nachzudenken und sie zu überwinden. Interessanterweise geben im Gegenzug nur 38 Prozent der Befragten an, selbst Vorurteile zu haben.
Laut Stephan Urlings, Managing Partner beim rheingold institut und Studienautor, sind Vorurteile natürlich, nur müsse der eigene Umgang damit stets neu reflektiert werden: „Wir brauchen Schubladen, um im Alltag zurechtzukommen und sortieren unsere Umwelt in Kategorien, Begriffe und Bilder. Vorurteile sind zunächst natürlich und das Eingeständnis, dass man selbst Vorurteile hat, ist eine wichtige Erkenntnis. Es ist der erste Schritt, um daraus kein diskriminierendes Verhalten gegenüber anderen entstehen zu lassen.“
Zum Umdenken bewegen
Die Studie zeigt auch Präventions- und Interventionsmöglichkeiten auf, um das Risiko für diskriminierendes Verhalten zu reduzieren. So ist das effizienteste Mittel gegen Vorurteile der Kontakt zu und die Interaktion mit anderen Personen und sozialen Gruppen. Als grobe Regel gilt: Mindestens fünf Kontakte sind nötig, um einzelne Personen nicht als Ausnahme zu sehen und das eigene Vorurteil abzubauen.
Mit der Studie und einer Haltungs-Kampagne möchte die IKK classic auf die gesundheitlichen Dimensionen von Vorurteilen und Diskriminierung aufmerksam machen. Weiterführende Informationen zum Studiendesign und den Ergebnissen finden sich auf der Internetseite www.vorurteile-machen-krank.de.