Siemens Healthcare präsentiert erstes Roboter-basiertes Röntgensystem

29.10.2015 16:37
Mit Multitom Rax (Robotic Advanced X-Ray) können erstmals verschiedenste Untersuchungen aus unterschiedlichen klinischen Bereichen an nur einem Röntgensystem durchgeführt werden. Siemens Healthcare stellte das Allround-Röntgensystem am 29. Oktober erstmals im Universitätsklinikum Erlangen vor.

„Für uns stellt Multitom Rax ein Universalgerät dar, das die komplette Röntgendiagnostik abdeckt. Es ist sozusagen das Schweizer Taschenmesser der Radiologie“, erklärt Prof. Dr. Michael Lell, Leitender Oberarzt am Radiologischen Institut des Universitätsklinikums Erlangen. Die beiden deckengehängten Arme des Multitom Rax ließen sich dank Robotertechnik automatisch, sowie bei Bedarf auch manuell mittels Servomotoren in Position bringen. Während der eine die Röntgenröhre samt großem Berührbildschirm führe, trage der andere Arm den 43 cm x 43 cm großen Flachdetektor, der nicht nur statische und dynamische Bilder, sondern auch fluoroskopische Sequenzen ermögliche.

„Die Robotertechnologie ermöglicht erstmals ein neues Level an Präzision und Automatisierung und dadurch eine höhere Standardisierung und einen höheren Patientendurchsatz“, verdeutlicht es Francois Nolte, Leiter der Business Line X-Ray Products bei Siemens Healthcare. „Die genaue Positionierung der Arme in allen Achsen erleichtert die Untersuchungen enorm: Ob stehender, sitzender oder liegender Patient, die Roboterarme können den Patienten zielgenau ansteuern. Unser Konzept ist nach dem Motto ausgelegt, dass sich der Scanner bewegt und nicht der Patient, denn der hat dabei oftmals Schmerzen.“ Vorprogrammierte Sicherheitszonen und automatische Stopps bei Berührungen erhöhten dabei die Sicherheit.

Verbesserte Diagnose dank 3D-Bildgebung

Mit Multitom Rax seien nun erstmals mit einem Röntgensystem 3D-Aufnahmen unter natürlicher Gewichtsbelastung möglich. Die 3D-Aufnahmen können von allen Körperregionen im Sitzen, Liegen oder Stehen gemacht werden. Stehend durchgeführte Aufnahmen sind essentiell, weil sich beispielsweise Knie, Becken oder Wirbelsäule unter der Last des Körpergewichts anders darstellen als im Liegen. 3D-Aufnahmen mit Multitom Rax böten so eine bessere Diagnose- und Planungssicherheit gegenüber Aufnahmen ohne natürliche Belastung. Weitere optionale Bildgebende Verfahren wie Computertomographie seien somit überflüssig.

Der richtige Zugang zum Patienten – besonders in der Pädiatrie

Aufgrund des besonders tief, auf eine Höhe von nur 50 Zentimeter, absenkbaren Tisches können sich Kinder selbstständig darauf positionieren. Andererseits kann der Tisch auch in eine komfortable Arbeitshöhe gefahren werden. So habe das Klinikpersonal einen kompletten Zugang zum Patienten, ohne sich dabei selbst in eine anatomische Fehlhaltung begeben zu müssen. Damit erhöhe sich nicht nur die Sicherheit für Patient und Untersuchenden, sondern auch der Komfort, da sich bei Bedarf das System bewege und nicht der Mensch.

Standardisierung – auch für zukünftige Behandlungstrends

Care (Combined Applications to Reduce Exposure)-Anwendungen unterstützen die Standardisierung der Behandlungen mit Multitom Rax und zielten darauf ab, die Röntgendosis für Patienten wie Klinikpersonal so gering wie möglich zu halten. Wechselbare Streugitter und ein Kupferfilter sowie der sensitive Detektor des Systems unterstützten die Dosisreduktion. Das genaue Fokussieren auf den zu durchleuchtenden Körperbereich und die Vermeidung wiederholter Untersuchungen unter Röntgenstrahlung helfen dabei, den Patienten vor unnötiger Dosisbelastung zu schützen. Bei Fluoroskopien, wie Magen-Darm- oder Schluckuntersuchungen, ermöglichten verschiedene Care-Funktionen das Einsparen von Dosis.
Eine Voruntersuchung mit besonders niedriger Strahlung erlaube die Feinjustierung von Röhre und Detektor auch bei schwierigen Untersuchungen. Bei allen Untersuchungen werde der Dosiseinsatz zudem automatisch überprüft und protokolliert.

Bedienelemente und Nutzeroberflächen der Max-Systeme seien identisch, so dass sich das Bedienpersonal nicht komplett neu einarbeiten müsse. Außerdem seien die kabellosen Detektoren aus der Max-Familie für alle enthaltenen Systeme gleichermaßen einsetzbar und erhöhten damit zusätzlich die Flexibilität. Multitom Rax sei so angelegt, dass es sich selbst künftigen Behandlungstrends durch nachträglich adaptierbare Funktionsweisen anpasse. Seine geschlossenen Oberflächen könnten leicht sauber gehalten werden und trügen damit zur Langlebigkeit des Systems bei, lässt das Unternehmern wissen.

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