Versicherte wünschen aktive Krankenkassen

04.09.2009 02:00
Die gesetzlichen Krankenkassen sollen verstärkt aktiv Beratung und Unterstützung anbieten, Leistungs- und Qualitätstransparenz herstellen und Aufgaben im Versorgungsmanagement übernehmen. Das zeigen die Ergebnisse einer aktuellen, bundesweit repräsentativen Befragung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) unter 3.000 gesetzlich Krankenversicherten. Große Bedeutung haben dabei die gezielte Ansprache und Versorgung von bestimmten Patienten- und Versichertengruppen: Hier stehen Leistungsangebote für chronisch Kranke (84,9 %) und spezielle Leistungen für Familien (79,9 %) an erster Stelle.

Am wichtigsten ist dem WIdO-Monitor zufolge die grundsätzliche Erreichbarkeit einer Krankenkasse: Neun von zehn Versicherten erwarten, dass ihre Kasse telefonisch immer gut erreichbar ist (90 %). Dabei wünschen sich mehr als 80 % bei ihrer Krankenkasse einen persönlichen Ansprechpartner. Fast drei Viertel der Befragten schätzen ein umfassendes Informationsangebot der eigenen Kasse im Internet (73,8 %). Eine Geschäftsstelle vor Ort wird vorwiegend von älteren Versicherten präferiert.

Bei der Frage nach weiteren Leistungsangeboten werden vor allem zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen für Kinder, neuartige Behandlungsverfahren und Zahnprophylaxe genannt. Andere Leistungen wie die Kosten-übernahme für alternative Heilmethoden, zusätzlicher Impfschutz bei Auslandsreisen oder Komfortleistungen im Krankenhaus werden ebenfalls mehrheitlich als wichtig eingeschätzt. Die Prioritäten sind in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht sehr unterschiedlich. In der allgemeinen Beurteilung durch die Versicherten schneiden die gesetzlichen Krankenkassen gut ab: Mehr als zwei Drittel der Befragten äußern sich „sehr zufrieden" oder „zufrieden" (68,8 %); nur 5,7 % sind unzufrieden. Der einheitliche Beitragssatz zum Gesundheitsfonds wird überwiegend skeptisch bewertet (58,1 %). Ein Zusatzbeitrag wird mehrheitlich abgelehnt (72 %). Auf die Frage nach der möglichen Verwendung von Beitragsüberschüssen votieren die meisten Versicherten für eine Investition in das Leistungsangebot ihrer Krankenkasse (62 %). Lediglich ein Drittel plädiert für eine Ausschüttung als Prämie (36,2 %).

 

4. September 2009

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